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International Institute for
Bioenergetic Analysis
Was sind unsere Wurzeln – Was hat Bestand – Was entwickelt sich neu
Was sind unsere Wurzeln – Was hat Bestand – Was entwickelt sich neu
Panel mit den Referenten des Tagesseminars
Teil 1
Teil 2 Diskussion
Moderator Martin Weimer, Pastoralpsyhologe, Gruppenanalytiker
Was sind unsere Wurzeln – Was hat Bestand – Was entwickelt sich neu
Dr. Jörg Clauer
Förderung sensomotorischer Bewusstheit und neuronaler Integrationsprozesse als Grundlage für korrigierende emotionale Beziehungserfahrungen im Therapieprozess
Mich fasziniert in den letzten Jahren die Wirksamkeit einer Schulung von Kassenpatienten mit einfachen, aber grundlegenden körperlichen Übungsfolgen zur Körperwahrnehmung und Beweglichkeit. Dies gilt besonders für Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen und Essstörungen.
Gemeinsame ausgeführte körperliche Übungen, die der Pat. als Hausaufgabe weiter durchführt, bewirken meist eine neue Achtsamkeit für das leiblich-gefühlsmäßige Erleben. Patienten entdecken dabei Grundlagen für ihre Schwierigkeiten. Zugleich wird damit die Bereitschaft gefördert, dass sich beide Partner der Dyade auf den therapeutischen Interaktions- und Resonanzprozess einlassen. In diesem entsteht dann in nicht vorhersehbar und oftmals verblüffender Weise die Chance, korrigierende emotionale Beziehungserfahrungen zu machen.
Ich werde klinische Fallbeispiele präsentieren mit spezifischen körperlichen Erfahrungsmustern im Kontext unterschiedlicher Beziehungsprozesse. Außerdem werden Ansätze für mögliche neurobiologische Erklärungsmodelle vorgestellt.
Jörg Clauer, Dr. med., Jg. 1951; CBT, Internationaler Trainer für Bioenergetische Analyse (IIBA-Faculty). Seit 1999 psychotherapeutische Kassenpraxis als Arzt für Psychosomatische Medizin/ Psychoanalyse in Osnabrück; davor Leitender Arzt in Psychosomatisch-Psychotherapeutischen Fachkliniken. Dozent, Lehrtherapeut und Lehrsupervisor (DGSv). Diverse Veröffentlichungen in Büchern und Fachzeitschriften. Arbeitsschwerpunkte: Implizites Beziehungswissen/Intercorporeité; Kooperation/Primäres Dreieck(=Triade); Psychosomatik/ Somatoforme Störungen.
Violaine de Clerck
Catharsis and Relation
50 years ago, A.Lowen created tools for emotional work in a double purpose: emotional discharge and grounding. Today, we know more, from the therapeutic experience and the research, about the importance of attachment experiences for the emotional regulation. From that perspective, bioenergetic analysis evolved to more relation oriented. To some degree this evolution leads to the abandon of the some bioenergetic work from the foundation. Specifically the “stress exercises”, that are important tools for therapeutic catharsis that are the natural emotional treatment for life’s chocks. I will present my way of integrating those two dimensions of bioenergetic analysis and the in-depth experience of stress exercises which are a specific wealth.
Violaine De Clerck (Brussels, Belgium). Licenced psychologist 1976, CBT 1981, IIBA international trainer in 1996, trainer in France, Belgium. Has been society director from the Belgium society (Sobab) during many years and VP of IIBA 2002-2008 working mainly on the curriculum 2005 and actually the new revision 2008. “Catharsis and relationship” integration of traditional and modern bioenergetic work including cathartic experience is the topic of her continuing education workshops. Experienced in traditional Egyptian dance , and the teaching of it as a joy full way to celebrate our connection to the earth.
Heiner Steckel
Unwillkürliche Bewegungen und Selbstregulation
In meiner bioenergetischen Arbeit stellt die Nutzung des biologisch verankerten Zittermechanismus weiterhin das zentrale Element dar.
Lowen‘s Credo war: „Unabhängig von der zugrundeliegenden Thematik des Patienten, arbeitet daran, daß er/sie zittern kann um so die körperlich-seelische Toleranz für Emotionen ( experience - express and contain them ) zu erhöhen.“
Dies gilt für mich mehr den je - und heutzutage hilft mir ein erweitertes Verständnis von Trauma und von Porges‘ Polyvagaltheorie die wesentliche Bedeutung von Selbst- und Co-Regulation in diesem Prozess neu zu bestimmen.
Dies werde ich in einigen theoretischen Thesen darstellen und auch praktisch demonstrieren. Hierzu werde ich auch auf klassische bioenergetische Übungen und Interventionen zurückgreifen - z.B. die Ar-beit mit dem bioenergetischen Atemschemel unter Berücksichtigung der angesprochenen Perspektiven.
Heiner Steckel, Dipl.Päd., Heilpraktiker für Psychotherapie, seit 1990 internationaler Trainer im IIBA. 1979 Mitbegründer des Norddeutschen Instituts für Bioenergetische Analyse, private Praxis als bioenergetischer Therapeut und Supervisor. Seit mehr als 25 Jahren Koordination von Aus- und Fortbildungen für Bioenergetische Analytiker weltweit, therapeutische Workshops in Europa und Südamerika. Unterricht der Bioenergetischen Analyse und TRE® in verschiedenen Bereichen der psychosozialen Arbeit und der Traumatherapie. Seit mehr als 10 Jahren in enger Zusammenarbeit mit David Berceli (TRE®FA) in der internationalen TRE Organisation.
Dr. med. Jörg Clauer,
Was sind unsere Wurzeln – Was hat Bestand – Was entwickelt sich neu
Panel mit den Referenten des Tagesseminars
Die drei Referenten des Tagesseminars werden am Abend zunächst ihren Ansatz in einem ca achtminütigen Beitrag erläutern. Anschließend diskutieren sie ihre unterschiedlichen Arbeitsansätze miteinander und die Zuhörerschaft wird eingeladen, in die Diskussion miteinzutreten. Durch die einführenden Beiträge der Referenten wird es den Teilnehmern, die erst zum Studientag selbst kommen, ermöglicht, in das Thema hineinzufinden und mitdiskutieren zu können.
ReferentIn: Susanne Winkler, Moderation
Teil 1
Das Verstehen und die Bewusstheit über die meist fatalen Auswirkungen von sexuellen oder auch strukturellen Grenzverletzungen hat sich erst in den vergangenen Jahren zunehmend ausdifferenziert. Der Vortrag spürt den vielfältigen emotionalen Konflikten und Herausforderungen nach, die sich nach grenzverletzendem Verhalten in Psychotherapien und insbesondere im therapeutischen Ausbildungssetting aufwerfen: im Täter/in, im Opfer und im umgebenden System. Dabei bezieht sich grenzverletzendes Verhalten nicht ausschließlich auf erotische/sexuelle Übergriffe, sondern auch auf nach außen hin scheinbar „harmlose“ Schattierungen von Grenzüberschreitungen. Die damit verbundenen verbundenen unerträglichen und paradoxen Gefühle entfalten jedoch häufig eine enorme emotionale Wucht.
Welche Möglichkeiten einer Transformation der mit diesem Geschehen verbundenen hochaufgeladenen Konflikte lassen sich finden? Wie können Institutionen mit dem Bekanntwerden von Grenzverletzungen umgehen? Nötig ist fraglos der Versuch gemeinsamer Auseinandersetzung, um das mit Geheimnis und Tabu verbundene Schweigen zu brechen. Ebenso geht es um den Versuch, offene und vertrauensvolle Kommunikation wiederherzustellen. Und es geht um einen Rahmen, innerhalb dessen vielleicht auch in Stellvertretung einige der Gefühle von Täter und Opfer ausgesprochen und gemeinsam verdaut werden können.
Im Vortrag werden Zugänge und Konzepte institutioneller Auseinandersetzung vorgestellt und diskutiert.
ReferentIn: Dr. phil. Vera Kattermann
Teil 2 Diskussion
Moderator Martin Weimer, Pastoralpsyhologe, Gruppenanalytiker
Moderation der Diskussion zum Vortragsthema:
Martin Weimer, Pastoralpsychologe (Lehrsupervisor, DGfP, PPI), Gruppenanalytiker, Lehranalytiker (D3G), Dozent am John-Rittmeister-Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie, Kiel (JRI)
Zahlreiche Veröffentlichungen aus den Bereichen Pastoralpsychologie und Gruppenanalyse. Zuletzt: Zur Diskussi-on der gruppenanalytischen Matrixmetapher, Psyche_Z.psychoanal. 71, 12 (2017): 1121-1151; Zur Ambivalenz von Sehnsucht und Perversion in kirchlichen Rollen und Organisationen, WzM 67 (2015): 21-38; Vorüberlegungen zu einer gruppenanalytischen Theorie der Depression, in: M. Gartner&H. Speidel (Hrsg.), Aus der Werkstatt der Psychoanalytiker II, Kiel 2017
ReferentIn: Dr. phil. Vera Kattermann